Dr. med. Angela Birkhold

Fachärztin für Allgemeinmedizin
Fachärztin für Innere Medizin

Zusatzbezeichnung Palliativmedizin
Pirmasens · Neuffer am Park

Läuse

Hausärztliche Tipps

Läuse können den Kopf, die Kleidung und den Genitalbereich des Menschen befallen. Man unterscheidet Kopfläuse (2-3mm lang), Filzläuse (ca. 2mm, rundlich, flach) und Kleiderläuse (ca. 4mm lang). Die Eier der Läuse nennt man Nissen. Kleiderläuse sitzen meist in den Falten und Nähten der Kleidung. Es kommt zu starkem Juckreiz und roten, durch die Läusebisse hervorgerufenen Pünktchen auf der Haut. Kleiderläuse kommen meist unter schlechten hygienischen Bedingungen vor. Da sie auch Überträger fiebriger Erkrankungen sein können, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Filzläuse sitzen in den Scham-, Brust- und Achselhaaren oder an den Wimpern und werden durch intensiven Körperkontakt, z.B. beim Geschlechtsverkehr, übertragen. Es kommt zu Juckreiz, ekzemartigen Veränderungen und kleinen blauen Flecken an den Einstichstellen. Die Stiche jucken nicht in jedem Falle. Kopfläuse sitzen in den Kopfhaaren und kleben ihre weißlichen Nissen am Haaransatz nahe der Kopfhaut fest. Die Nissen lassen sich im Gegensatz zu Schuppen kaum abstreifen. Es kommt zu starkem Juckreiz auf der Kopfhaut. Läuse können nicht springen. Die Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt durch direkten Kontakt, durch ausgefallene, mit Nissen behaftete Haare oder durch gemeinsamen Gebrauch von Kämmen, Mützen etc. Oft sind Schul- oder Kindergartenkinder betroffen, da die Ansteckung dort sehr leicht von Kind zu Kind erfolgt. Kopfläuse haben nicht unbedingt etwas mit schlechten hygienischen Bedingungen zu tun.

Was Sie tun können

  • Zunächst sollten Lehrer, Erzieherinnen und Eltern benachrichtigt werden, damit alle Kinder untersucht und betroffene Kinder behandelt werden können.
  • Bürsten, Kämme und Haarschmuck sollten vernichtet oder ausgekocht werden.
  • Kopfkissen und Handtücher auskochen.
  • Die Haare mit einem speziellen Antiläuseshampoo oder -gel behandeln oder mit Antiläusespray einsprühen. Anschließend die abgetöteten Nissen mit einem feinzinkigen Läusekamm (Nissenkamm) auskämmen. Das geht besser, wenn man nach dem Waschen eine normale Haar-Spülung oder -Kur verwendet. Nach 8-10 Tagen kontrollieren, ob sich aus nicht abgetöteten Nissen neue Läuse entwickelt haben. Vorgang wiederholen.
  • Sonstige Gegenstände (Autositze, Polstermöbel) können mit Antiläuse-Spray ebenfalls desinfiziert werden.
  • Filzläuse mit Antiläuse-Emulsion behandeln.
  • Kratzen vermeiden, da sonst zusätzliche Infektionen entstehen können.
  • Bei Kleider- oder Filzläusen muss auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden.
  • Insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern vor der Behandlung mit Antiläusepräparaten den Arzt fragen.
  • Bei einer Infektion der Läusebisse (stärkere Hautveränderungen) müssen Sie auch zum Arzt gehen.
Keinen Körperkontakt mit infizierten Personen. Keine Mützen, Kämme, Kopfkissen etc. gemeinsam benutzen.